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Dějiny věd a techniky, No. 1, Vol. XXXV (2002)

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Luboš NOVÝ

JAN TESÁNEK ET PRINCIPIA MATHEMATICA PHILOSOPHIAE NATURALIS DE ISAAC NEWTON

(Jan Tesánek a Newtonova Principia Mathematica Philosophiae Naturalis)

Pendant la deuxieme moitié du 18e siecle Jan Tesánek appartenait aux scientifiques excellents grâce auxquels le noveau développement des sciences mathématiques recommeneait au niveau européen. Son édition de deux premiers livres de Principia a Prague (1780-1785) est bien connue et citée dans la littérature historique (cf. I. B. Cohen [6], 285 ; N. Guicciardini [13], 248). Cet article a pour tâche de ranger les études de Tesánek sur l’ouevre de Newton dans le trend général du 18e siecle, qui a abouti a la Mécanique analytique de Lagrange (1788). Il démontre que Tesánek, membre de l’ordre des jésuites, est dévenu l’un des scientifique éminents tcheques qui était en contact avec les mathématiciens européens remarquables (par ex. avec Lagrange). Il a commencé par l’analyse des problemes de Principia et fini par ses vastes commentaires de cette oeuvre. Malgré une haute appréciation de ses travaux par la société tchecque de la seconde moitié du 18e siecle, ou conditions changeaient, personne de ses éleves n’a poursuivi son travail théorique.


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Milan NESMĚRÁK

BAUWERKE DES TYPS THOLOS (PERIPTEROS MIT KREISRUNDEM GRUNDRISS) IN DER BÖHMISCHEN ARCHITEKTUR DES 18. UND 19. JAHRHUNDERTS UND IHRE TYPOLOGISCHEN UND KONSTRUKTIONSVORBILDER

(Stavby typu tholos (peripteros kruhového půdorysu) v české architekture 18. a 19. století a jejich typologické a konstrukční vzory)

Der Artikel präsentiert eine Originalstudie über die realen Vorbilder für die Realisierung dieses Bautyps auf böhmischem Gebiet. Es werden hier Beispiele aus der griechischen und römischen Antike gezeigt sowie die Prinzipien ihrer Gestaltung aus der Sicht der Komposition, der Konstruktion und der benützten Baumaterialien. Weiterhin werden die in der Renaissance erarbeiteten Visionen des ursprünglichen Zustandes der antiken Bauten erwähnt, die den Aufbau dieses Typs in den späteren Etappen, sowie auch die Bauwerke des 18. und 19. Jahrhunderts markant beeinflussten.

Die detailliertere Analyse der Bauwerke demonstriert – als prinzipielle Quelle der Inspirationen für die Baugestaltung in den späteren Etappen – die Wandlung der Baukonzeption aus der Zeit des antiken Griechenlands im antiken Rom und insbesondere dann ihre weitere kreative Wandlung in der Zeit der Renaissance. Als ausserordentlich bedeutend ist daher die Errichtung des Tempietto im Kloster San Pietro in Montorio in Rom zu nennen, bei dem auf eine vollkommen kreative Weise das Baukonzept der Antike geändert wurde. Das kegelförmige Dach über dem ganzen Grundriss wurde durch eine Kuppel über dem erhöhten mittleren Teil und ein flaches Dach über dem Säulenumgang ersetzt. Neben der neuen Form der Silhouette durch die Kuppel, die auch Änderungen in der Konstruktion erforderte, kam es auch zur markanten Wandlung des Innenraumes. Zusätzlich beeinflusste dieser Bau auch die zeichnerischen Rekonstruktionen der ursprünglichen Baugestaltung des antiken Roms (Darstellungen siehe z. B. A. Palladio: Vier Bücher über Architektur) und demzufolge auch die Geschichtswissenschaft. Sowohl der Bau des Tempietto und seine Darstellung, als auch die Darstellung der Visionen des ursprünglichen Zustandes antiker Bauwerke, wurden zur Inspiration für die Entstehung weiterer Bauwerke dieses Typs im späteren Europa.

Ein bedeutendes Beispiel dieses Bautyps in Böhmen ist der sogenannte „Tempel der Land­und Gartenfreunde“ im Schlosspark von Veltrusy bei Prag, der eingehend im Abschluss dieses Artikels beschrieben wird. Er dient als Beispiel einer eigenständigen schöpferischen Version der Neugestaltung ursprünglicher Vorbilder unter unseren Bedingungen sowohl im Bereich der Typologie, der architektonischen Form im Komplex und im Detail als auch im Bereich der Konstruktion und Technologie.


© M. Barvík 2004